Laufen

Lauf-Blog und -Videos
von GLR

Lauf-Blog 2024

Meine Erfahrungen mit dem Natürlichen Laufen

GLR

2.3.2024

Laufen trotz Ischiasschmerzen

Seit dem 16.12.2023 laufe ich ziemlich genau täglich, und das trotz der fast gleich gebliebenen Schmerzen auf der rechten Seite. Das klingt vielleicht nach Masochismus, aber in Wirklichkeit ist das Laufen für mich eine der besten Aktivitäten, die ich während der weiteren Krankheitsphase ausführen kann. Jedenfalls kann ich besser laufen als gehen oder stehen (und teilweise sitzen).

Im Dezember waren es noch Kurzstrecken von 100-300m. Ende Januar steigerte ich auf ca. 700m. Ab Februar laufe ich mehrmals täglich — ganz im Gegensatz zu all den früheren Jahren, in denen ich nur einmal und dann im Schnitt ca. 2 km gelaufen bin. Ich komme damit in der Summe auch auf ca. dieselben 2 km.

Das Laufen macht mir, trotz der Schmerzen, sogar mehr Freude als früher. Ich bin dankbar über die Bewegung. Ich mache mir die Körpermotorik viel stärker bewußt. Mein Laufstil ist zum ersten Mal ein völlig natürlicher, weil ich nämlich weniger "stampfe", sondern nach vorne gleite (der Bewegungsradius der Unterschenkel und Füße ist weiter, so daß die zurückgelegte Strecke bei gleicher Kraft erheblich größer ist). Gleichzeitig bin ich in den Hüften viel weicher und wendiger geworden; das geht bis hoch zum Bauch, ja bis in den Oberkörper, der sich auf harmonische Weise entgegen der unteren Körperhälfte verwindet, bis hin zu den Armen. Dieses weiche Sich-Verwinden und elastische Vorwärtsgleiten ist genau die Therapie, die gegen die Schmerzen hilft, und zwar nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Erst während dieser Umstellung habe ich entdeckt, wie steif und erstarrt ich vorher im gesamten Körper, v.a. vom Bauch ab nach unten, gewesen bin.

So paradox es klingt, aber durch die Schmerzen bin ich viel offener geworden und nehme Außeneindrücke viel schärfer wahr. Das drückt sich beim Laufen durch eine fast überscharfe Wahrnehmung aller Einzelheiten entlang der Wegstrecke aus. Witterung, Atmosphäre, Luftfeuchtigkeit, Gerüche, Farben und die Passanten sowie Tiere wie Vögel, Hunde, Katzen bilden ein ganzes Wunder von Erleben und Entdecken. Auch bin ich nun völlig unabhängig von den Witterungsbedingungen wie Wärme, Kälte, Licht oder Dunkelheit, Regen oder Trockenheit. Alles ist gleich interessant und bereichernd. Es gibt nichts Unwichtiges oder Bedeutungsloses mehr. Ich fühle mich wieder wie ein Kind, das die Umwelt als magisch und unendlich bunt und vielfältig erfährt.

Zu meiner Laufroutine gehört auch, daß die Strecke bei mehreren Kinderspielplätzen entlangführt. Dort hänge ich mich an Ringen oder anderen Gerätschaften auf, um die Wirbelsäule zu strecken. Ich freue mich über jede Begegnung mit Kindern. (Der Kontrast zu den zumeist sehr steif und stur wirkenden Erwachsenen fällt sogar noch unangenehmer auf, als bereits früher von mir empfunden.) Kinder und Tiere, die ich auf dem Weg treffe, sind eine unendliche Wohltat und geben das Gefühl, daß das Leben lebenswert und schön ist, wieder zurück.

15.5.2024

Im April eine Woche pausiert, da ich annahm, die Schmerzen würden sich durch das Laufen verschlimmern. Dann probeweise wieder aufgenommen. Das Laufen tut mir aber definitv gut und verringert (leider nur geringfügig) die Schmerzen. Deshalb bin ich so gut wie täglich wieder gelaufen — und nur ein- und nicht mehr zweimal pro Tag.

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