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Identifizierung
Begriffserläuterung
Identifizierung ist ein zentraler Arbeitsbegriff des Vierten Weges, aber auch anderer Lehren über das Bewußtsein wie z.B. Advaita.
Identifizierung ist eine Außenfixierung der Aufmerksamkeit bei gleichzeitiger Selbstvergessenheit, wodurch Wachschlaf eintritt. Genauer: Bei der Identifizierung wird der Ursprung der Aufmerksamkeit an ein Objekt gehaftet, wodurch sich die Selbstgewahrsamkeit (Präsenz) abschaltet und ein hypnoseähnlicher Zustand des Sich-Verlierens stattfindet.
Identifizierung (auch Wachschlaf genannt) ist der übliche Zustand des Alltags- oder Durchschnittsmenschen. Die meisten menschlichen und zwischenmenschlichen Schwierigkeiten haben hier ihre wahre (im Alltagsleben aber nie thematisierte) Ursache, z.B. politische Probleme, Konflikte mit anderen und mit Gruppen, Konsumsucht und andere Süchte, Unterhaltungsbedürfnis, emotionale Verstrickungen.
Man kann auch sagen: Identifizierung sucht das Glück im Selbstverlust. Damit wird genau in der falschen Richtung gesucht, denn Glück findet bei der Rückkehr zum Ursprung statt und nicht bei einer äußerlichen Gratifikation.
Beispiele für Identifizierung im Alltagsleben
- Tagträumerei, Innerer Dialog
- Gier, Sucht (auch Konsumsucht)
- Sich in negativen Stimmungen wie Depression, Ressentiments, Sich-Beklagen, Streitigkeiten, Rechthaberei, Eifersucht oder Haß ergehen
- Überflüssiges Reden
— Gerd-Lothar Reschke 8.9.2007