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Präsenz
Im Jetzt bewußt sein
Bewußte Präsenz bedeutet, im Hier und Jetzt anwesend zu sein und das auch zu wissen, also sich dessen auch im selben Moment gewahr zu sein. Es ist zugleich so etwas wie ein Gefühl von „Ich-Bin“ — damit ist gemeint, daß es so etwas wie ein Etwas gibt, das bezeugt, daß es hier, jetzt existiert1). Es bezeugt seine eigene Existenz.
Die Frage „Wer?“ führt zu der Grundlage der Erscheinungen, wie sie sich durch Sinneswahrnehmungen und Körperzustände zeigen. Außerdem zur Grundlage der Gedanken, die einem durch den Kopf gehen. Etwa: „Wer fühlt sich jetzt gekränkt, vernachlässigt, falsch behandelt?“
Das Bewußtsein ist die Voraussetzung, damit etwas überhaupt wahrgenommen und registriert werden kann. Der Verstand setzt darauf erst später auf und bildet einen Überbau, der die Grundlage nach und nach aus dem Blick geraten läßt, so daß wir uns schließlich vorwiegend mit Querverbindungen in diesem Überbau auseinandersetzen. Die Grundlage selbst, das Bewußtsein, haben wir dann vergessen. Mit der Frage „Wer?“ — „Wer ist das, der dies jetzt denkt?“ — finden wir wieder zurück.
Bewußtsein ist ein ganz bestimmtes Gefühl oder inneres Wissen: Ich bin jetzt hier. Die meisten Alltagsmenschen haben dieses Gefühl oder Wissen längst verloren. Nur wenige verspüren den inneren Antrieb, zur inneren Quelle, zur Wurzel der eigenen Existenz zurückzukehren — die übrigen irren lebenslang in Ablenkungen und Projektionen umher.
Siehe auch:
Audio
Zum Nutzen und Hintergrund der Präsenz-Übung, GLR, 21.3.2024