Haß

Haß entsteht nur aus Furcht. Aus: „Das Gesicht im Dunkel“, Roman von Edgar Wallace

Bei Haß handelt es sich um eine vollständig nach außen projizierte Emotion, das heißt, wenn das Ego in der kompletten Trennung von der Ganzheit eingekapselt ist, ist es nicht mehr imstande, Gefühle und Instinkte als zu sich selbst gehörend wahrzunehmen.

So gesehen ist Haß eine reine Verstandesreaktion, kein Gefühl. Daher die abgehobene, harte, befremdende Erscheinung von Haß. So daß sich Haß auch in abstrahierter Form ausdrücken kann, wie etwa die bekannte Befürwortung von Krieg, Rassenhaß oder Haß auf bestimmte politische Gruppen oder Richtungen.

Um Haß aufzustacheln, muß zuerst eine Situation vorhanden sein, bei der einzelne (oder zumeist Gruppen oder ganze Bevölkerungen) maximal sich selbst entfremdet bzw. unbewußt sind1). In diesem Fall wird es politischen oder ideologischen Führern möglich, die Projektion des Geleugneten und Abgespaltenen auf bestimmte Feinde oder Feindbilder zu lenken. Führt eine derartige Umlenkung zur Katharsis, selbst wenn diese noch so destruktiv oder sogar selbstzerstörerisch ist, kann eine Art Ersatzbefriedigung in Form einer scheinbar erlösenden Katharsis erlebt werden.

Siehe auch:

1)
Dies ist in der Regel der Fall, wenn der natürliche Ausdruck der Lebenskraft schon seit längerem blockiert wurde.