GLR | 28.11.2021, Update 29.12.2021
Komplett-Lesung von GLR.
Interessantes über die Schreibmethode von Edgar Wallace findet sich im englischen Wikipedia:
Wallace sprach seine Worte auf Wachswalzen (die damaligen Diktiergeräte), und seine Sekretärinnen tippten den Text ab. Dies mag der Grund sein, warum er so schnell arbeiten konnte und warum seine Geschichten einen erzählerischen Drive haben. Viele von Wallaces erfolgreichen Büchern diktierte er auf diese Weise in zwei oder drei Tagen, eingeschlossen mit Stangen Zigaretten und endlosen Kannen süßen Tees, und arbeitete oft fast ununterbrochen in 72 Stunden.
Die meisten seiner Romane wurden in Abschnitten fortgesetzt, aber auf diese Weise geschrieben. Die Fortsetzungsgeschichten, die stattdessen stückweise geschrieben wurden, haben eine deutlich andere erzählerische Energie, die den Leser nicht auf der Welle der Geschichte mitreißt. Wallace redigierte seine Werke nach dem Diktieren und Abtippen nur selten selbst, sondern schickte sie direkt an die Verlage, da er die Überarbeitung seiner Werke durch andere Redakteure strikt ablehnte. Der Verlag prüfte seine Werke vor dem Druck nur oberflächlich auf sachliche Fehler.
Wallace sah sich mit weit verbreiteten Anschuldigungen konfrontiert, daß er Ghostwriter einsetzte, um Bücher zu schreiben, obwohl es dafür keine Beweise gibt, und seine Produktivität wurde zum Gegenstand von Karikaturen und Skizzen. Seine "Drei-Tage-Bücher", die er abspulte, um die Kredithaie von der Tür fernzuhalten, wurden von der Kritik kaum gelobt, und Wallace behauptete, in seinen eigenen Werken keinen literarischen Wert zu sehen.
Wenn mir interessante Aussprüche von Edgar Wallace unterkommen — sie sind in der Regel ziemlich versteckt, als kurze Zwischzenbemerkungen, in seinen Romanen zu finden — gebe ich sie hier wieder:
Die menschliche Natur bleibt immer dieselbe, daran ändern auch die modernen Zeiten nichts.
(Aus einem seiner Romane, ich weiß leider nicht mehr, aus welchem)
Ich habe noch keine einzige Verfilmung eines Edgar-Wallace-Romans angetroffen, die einigermaßen den Büchern gerecht wird.
Die meisten überraschenden Wendungen und Auflösungen der in den Büchern enthaltenen Rätsel und Verwirrungen kommen in den Filmen nicht vor. Vermutlich weil sie, da meist recht intelligent und verblüffend angelegt, dem Kino- und (später Fernseh-) Zuschauer nicht zugemutet werden sollten.
Speziell die deutschen Verfilmungen, die massiv für die hierzulande weit überwiegende falsche Einschätzung des Autors verantwortlich sind, kann man nur unter die Rubrik "Klamauk" einordnen.
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