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Irreführung
Irreführung passiert nicht bewußt, denn ein bewußter Mensch würde die Wahrheit sagen. Sondern Irreführung bzw. Schwindel, Vortäuschung im Bereich Selbsterkenntnis ist zwangsläufige Folge von unvollkommener Selbsterkenntnis bzw. Einsicht. So ist etwa das "spirituelle" Ego eine Manifestation von partiellem Verständnis, das entweder durch Verblassen einer Einheitserfahrung oder durch Vortäuschung einer solchen – der Betreffende spielt dann die Rolle eines angeblich „Wissenden“ – zustande kommt.
Indizien für Irreführung
Irreführung ist unschwer zu identifizieren; sie hat stets mindestens eines der folgenden Merkmale:
- Es wird von Vergangenheit und/oder Zukunft gesprochen (statt vom Hier & Jetzt), v.a. indem der Eindruck erweckt wird, Menschen sollten oder könnten sich ändern, und irgendetwas Neues würde (oder sollte) daraufhin geschehen.
- Es wird von „wir“ (im Sinne eines gedachten Kollektivs) gesprochen. Der Fokus liegt, wie beim ersten Punkt, auf einer allgemeinen Verhaltensweise.
- Es liegt keine Einheitserfahrung vor (bei der die Vorstellung einer Trennung Ich ↔ Welt/Umgebung aufgelöst wird).
Zumeist wird den Irregeführten (oder in die Irre zu Führenden) suggeriert, sie könnten zu einem gewissen Zustand gelangen (der dann besser, glücklicher, friedlicher, „liebevoller“, „bewußter“ sein würde). Ebenso oft wird dies dann einer Gemeinschaft versprochen, manchmal auch der gesamten Menschheit („Ein großes allgemeines Erwachen steht bevor“ etc.). Jegliche Art von Zustand kann aber immer nur Teil der Erscheinungswelt sein, ganz gleich, ob eher innerlich/psychisch oder äußerlich.