Ein extrem unangenehmes Thema, aber man sollte nicht den Kopf in den Sand stecken und den Tatsachen ins Auge blicken. Erst wenn man bereit ist, unverstellt und nüchtern die Gegebenheiten zu sehen, kann man sich darüber klar werden, wie damit umzugehen ist und welche Möglichkeiten einem selbst offen stehen. Andernfalls schwimmt man in der dumpfen Masse der gleichgeschalteten, gehirngewaschenen Untertanen mit und läßt sich bereitwillig ins Gefängnis der Unfreiheit einsperren. Dieses Gefängnis ist nicht äußerlich, sondern innerlich; es ist unsichtbar, nicht sichtbar, und deshalb ist es so gefährlich und fatal.
Das Milgram-Experiment hat nachgewiesen, daß der normale Durchschnittsbürger – man könnte auch sagen: fast jeder, oder: die allermeisten – nicht gegen faschistische und freiheitsfeindliche, die Würde des Menschen mißachtende Maßnahmen gefeit ist. Speziell: Wenn sie von einer Obrigkeit angeordnet werden.
Das Thema ist bekannt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Berichte und Untersuchungen, die sich damit auseinandersetzen, wie es herrschenden Instanzen gelungen ist, den weitaus größeren Teil der Gesellschaft – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit – gezielt und ohne sachliche Fundierung in Angst und Panik zu versetzen.
Im nachhinein hat sich herausgestellt, daß es sich dabei nicht etwa um Maßnahmen im Sinne der allgemeinen Gesundheit oder um ein medizinisches Experiment handelte, sondern um einen Test, um herauszufinden, wie weit es möglich ist, Phobien und Neurosen in einer Massengesellschaft hervorzurufen, ohne daß dazu wissenschaftlich begründete oder auch nur rationale Voraussetzungen gegeben sind.
Auch hier hat sich gezeigt, daß die Masse bereit ist, sich derartigen Strategien nahezu blind zu unterwerfen. Der faschistoide Aspekt hat sich außerdem darin manifestiert, daß die Masse Kritiker und Abweichler („Querdenker“) verdammt und deren Bestrafung wünscht – in Analogie zum Umgang mit sogenannten „Ketzern“ und „Leugnern“ im Mittelalter. Dies wiederum erweist, daß, psychologisch gesehen, der moderne Mensch nicht aufgeklärter und vernünftiger denkt, fühlt und handelt als der Mensch vor vielen hundert Jahren.
Anders, als man annehmen könnte, sind die Folgen der beschriebenen Situation nicht bedrohlich, sondern ermutigend – wenn man nämlich das Falsche, Schlechte und Böse als solches erkennt. Genau das befreit dich. Nur wer es nicht sieht oder nicht sehen will (verdrängt, ableugnet), erfährt den Schaden.
— GLR 7.10.2025-16:25