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weltbild [15.02.2024-22:22] – gerdlothar | weltbild [ 1.03.2024-17:13] – gerdlothar |
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===== Der Grund-Irrtum ===== | ===== Der Grund-Irrtum ===== |
| Gibt es eine [[Wirklichkeit]] getrennt und außerhalb von einem selbst? [[Ich]], als Körper, sterbe, und dann existiert "die Welt" ohne mich weiter? Und es hat sie auch schon vor meiner Geburt gegeben? So zu denken ist der weitverbreitete Irrtum. Außerdem [[reagieren]] alle, die so denken, mit dem automatischen Reflex, den abweichenden Standpunkt für "verrückt" zu erklären. Wer nicht an die Existenz einer von einem selbst unabhängigen Wirklichkeit glaubt, sei "verrückt" und man könne mit ihm nicht reden, ihn nicht ernst nehmen. Außerdem sei solches (abweichende) Denken absurd und unsinnig. "Keiner" denke so. Denn es stehe in krassem Gegensatz zu allem, was Menschen anzunehmen gewohnt seien. |
Gibt es eine [[Wirklichkeit]] getrennt und außerhalb von einem selbst? [[Ich]], als Körper, sterbe, und dann existiert "die Welt" ohne mich weiter? Und es hat sie auch schon vor meiner Geburt gegeben? So zu denken ist der weitverbreitete Irrtum. Außerdem reagieren alle, die so denken, mit dem automatischen Reflex, den abweichenden Standpunkt für "verrückt" zu erklären. Wer nicht an die Existenz einer von einem selbst unabhängigen Wirklichkeit glaubt, sei "verrückt" und man könne mit ihm nicht reden, ihn nicht ernst nehmen. Außerdem sei solches (abweichende) Denken absurd und unsinnig. "Keiner" denke so. Denn es stehe in krassem Gegensatz zu allem, was Menschen anzunehmen gewohnt seien. | |
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Und doch ist genau jenes Weltbild der angeblich "objektiven", außerhalb von einem selbst existierenden Wirklichkeit in sich absurd, widersprüchlich und unsinnig, und die direkte Folge davon ist ein Gefühl der Sinnlosigkeit, Aussichtslosigkeit, Selbstabwertung und Verwirrung. Diese Art zu denken ist selbst verrückt — nämlich aus dem Zentrum der Wahrheit ver-rückt. Wie soll ohne einen Betrachter ein Betrachtetes möglich sein? [[Wahrnehmung]] ohne einen, der wahrnimmt, ist unmöglich, das müßte doch jedem sofort als selbstverständlich einleuchten. | Und doch ist genau jenes Weltbild der angeblich "objektiven", außerhalb von einem selbst existierenden Wirklichkeit in sich absurd, widersprüchlich und unsinnig, und die direkte Folge davon ist ein Gefühl der Sinnlosigkeit, Aussichtslosigkeit, Selbstabwertung und Verwirrung. Diese Art zu denken ist selbst verrückt — nämlich aus dem Zentrum der Wahrheit ver-rückt. Wie soll ohne einen Betrachter ein Betrachtetes möglich sein? [[Wahrnehmung]] ohne einen, der wahrnimmt, ist unmöglich, das müßte doch jedem sofort als selbstverständlich einleuchten. |
===== Gefangen in Welt-Anschauungen ===== | ===== Gefangen in Welt-Anschauungen ===== |
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Aus der inneren Not des Ichs heraus und als direkte Folge der aus der (vermeintlichen) Getrenntheit entstehenden Spannung entsteht das, was "Politik" und "Religion" genannt wird. Das sind die Hauptbetätigungsfelder der Selbsttäuschung. Konventionell-politisches und konventionell-religiöses Denken ist immer von Neid, [[Ablehnung]] und Haß geprägt, ganz gleich, welches humane Mäntelchen es sich umzuhängen versucht. Denn hier geht es erst recht um die "Welt" und um die "Anderen". Hier beginnen sich die falschen Vorstellungen zu dichten Mauern zu verfestigen, die undurchdringlicher sind als jeglicher Beton oder Stahl. Alles beginnt nun im Kontext der falschen Logik abzulaufen. Es wird von Zukunft, Befriedung und Glück geredet — immer vor dem Hintergrund der Trennung zwischen Ich und Welt. Wer von dieser Krankheit erwischt worden ist, kommt vom falschen Streben nicht mehr los. Er schmort im eigenen Saft, im Saft seiner ganz persönlichen Wahnvorstellung der Getrenntheit von Subjekt und Objekt. | Aus der inneren Not des Ichs heraus und als direkte Folge der aus der (vermeintlichen) Getrenntheit entstehenden Spannung entsteht das, was [["Politik"]] und [["Religion"]] genannt wird. Das sind die Hauptbetätigungsfelder der Selbsttäuschung. Konventionell-politisches und konventionell-religiöses Denken ist immer von Neid, [[Ablehnung]] und Haß geprägt, ganz gleich, welches humane Mäntelchen es sich umzuhängen versucht. Denn hier geht es erst recht um die "Welt" und um die "Anderen". Hier beginnen sich die falschen Vorstellungen zu dichten Mauern zu verfestigen, die undurchdringlicher sind als jeglicher Beton oder Stahl. Alles beginnt nun im Kontext der falschen Logik abzulaufen. Es wird von Zukunft, Befriedung und Glück geredet — immer vor dem Hintergrund der Trennung zwischen Ich und Welt. Wer von dieser Krankheit erwischt worden ist, kommt vom falschen Streben nicht mehr los. Er schmort im eigenen Saft, im Saft seiner ganz persönlichen Wahnvorstellung der Getrenntheit von Subjekt und Objekt. |
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===== Rückkehr in die Einheit ===== | ===== Rückkehr in die Einheit ===== |