Natürliche Disziplin
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Natürliche Disziplin entsteht aus einem Verständnis, was einem anhaltend gut tut, statt sich etwas künstlich aufzuzwingen.
Zu diesem Verständnis gehört zum Beispiel das Wissen, daß Gesundheit durch Bewegung zustandekommt und daß eine Überwindung der Körper-Trägheit (Bequemlichkeit, Passivität, Konsumsucht) zu mehr Elan und auch zu einer besseren psychischen Verfassung führt.
Natürliche Disziplin ist auch bei der Suche nach dem geeigneten Beruf hilfreich. Oder beim Einüben von Fertigkeiten (Musik, Kunst, Tanz, Malerei, Handwerk, Sportarten).
Disziplin und Nichtdualität
Wie paßt der Begriff Disziplin mit der Tatsache zusammen, daß es keinen Handelnden gibt? Hier geht es um Disziplin in einem komplett anderen Sinn als im aufs Ego und den Verstand fixierten Alltagsleben.
Falsches Verständnis von Advaita bzw. Nichtdualität führt sehr oft zur Selbstvernachlässigung. Man läßt alles „laufen“, wird passiv, verliert zunehmend Elan. Und redet es sich gleichzeitig als „Loslassen“ oder „Hingabe an das Sein“ schön.
Echte Disziplin geht mit Verständnis einher. Zu diesem Verständnis gehört, den einfachen, jederzeit direkt verifizierbaren Zusammenhang zwischen Überwindung der Körperträgheit, Überwindung geistiger Trägheit und v.a. Überwindung der inneren, vom Ego bzw. Verstand hervorgerufenen Widerstände und Einwände zu durchschauen. Dies alles hat Konsequenzen in der Praxis, in der Lebensweise bzw. im Lebensstil.
Überwindung der Körperträgheit ist das vielleicht beste Beispiel für echte Disziplin. Man kann sich aus Ehrgeiz (= Ego-Kultivierung, Selbsterhöhung, Stolz, Eitelkeit, Konkurrenzdenken, Neid) zu dieser Überwindung zwingen, oder man macht die Erfahrung, durch welche Bemühungen — z.B. körperliche Anstrengungen bei Sportarten, beim Laufen, Fahrradfahren, Wandern, Bergsteigen, Gartenarbeit usw. — man sich nachher besser fühlt und einen Zugewinn an Elan verspürt.