Inhaltsverzeichnis
Geld
Aus einer früheren Abhandlung (2009) übernommener Text über gewahrsamen Umgang mit Geld.
Verweise | |
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Bedeutung des Themas für einen selbst
Es ist wichtig, Geld nicht als etwas Abstraktes anzusehen, sondern immer mit der dahinter stehenden Eigenleistung in Verbindung zu setzen. Nur durch die Wertschätzung meiner Arbeit kann ich auch das eigene Geld als verdient ansehen. Es ist die angemessene und gleichwertige Bezahlung meines Einsatzes. Durch das Verstehen dieses Prinzips wird ein richtiger und gewahrsamer Umgang mit Geld möglich.
Abhängigkeit durch Verschuldung
Laut Empfehlung eines hellsichtigen Menschen soll man grundsätzlich niemals Kredite geben oder nehmen. Denn Kredit ist in Wahrheit Schuld: Es geht um nichts anderes als um Verschuldung des Schuldners beim Gläubiger. Hierdurch entsteht eine Verstrickung, die Menschen unsichtbar aneinanderkettet, so daß sie nicht mehr ihr eigenes unabhängiges Leben leben können. Auch der Gläubiger ist abhängig, nicht nur der Schuldner — das wird meistens vergessen! Denn er wird ja für die ganze Zeitdauer die Erwartung hegen, etwas vom anderen zu bekommen, und vermutlich wird er auch auf das Zustandekommen des Rücktransfers spekulieren.
Blickt man nur auf die reinen Fakten, so ist das Geld ja erst einmal weg, und es besteht auch keine absolute Sicherheit, es später wiederzubekommen. Umgekehrt eignet sich der Schuldner etwas an, das ihm nach höheren Lebensgesetzen eigentlich noch gar nicht zusteht. Er wirtschaftet oder lebt mit der Leistung eines anderen; er selbst hat bislang noch nichts dafür getan. Wenn es so leicht ist, sich — durch bloßes Betteln und Anzapfen — etwas zu verschaffen, warum dann überhaupt wieder den eigenen Lebenswandel, der ja schon angenehm genug ist, wieder „verschlechtern“, indem man keine Schulden mehr macht bzw. Schulden überhaupt zurückzahlt?
Gerade im familiären Umfeld wird durch derartige Geldtransaktionen meist ein sehr altes Rollenverhalten aktiviert und dann durch unausgesprochene Erwartungshaltungen untermauert: Der mündige Erwachsene „bietet“ sich den Eltern wieder als hilfsbedürftiges und unselbständiges Kind an, um das Gewünschte zu bekommen. Die Eltern erleben dadurch die Möglichkeit der früheren Überlegenheit und Einflußnahme und gehen darauf ein.
Beschönigungen und Vertuschungen im Umgang mit Geld
Geld ist in der Gesellschaft neben Sex das Haupttabu. Über Geld wird zwar viel, aber niemals ganz offen gesprochen. Sondern es geht hier um die Verdeckung von Profitinteressen, wie z.B. der Kapitaleigner. Besonders kennzeichnend für das Getue rund um Geld ist der Begriff „Kredit“. Ursprünglich bedeutet er, daß man jemand besonders vertraut: man gibt ihm „Kredit“ (lat. credere = glauben, vertrauen). Heute wird der Begriff aber als schönfärberischer Ersatz für Verschuldung benutzt: Kredit = Schuld, also Abhängigkeit.
Der eigentliche Trick hinter Kreditvergabe ist der Zins und mit ihm der — von den wichtigen Interessenkreisen wie Bankiers, Finanzdienstleister, „Berater“ — niemals offen angesprochene Zinseszins. Denn dieser ermöglicht Übervorteilung durch reines Abwarten: durch den Zinseszins wird der Schuldner, auch ohne daß der Gläubiger etwas tun muß, ständig zur Kasse gebeten und zumeist unwissentlich übervorteilt. Damit man aber durch den Begriff Schuld nicht auf die richtige Fährte gelangt, wird der viel hübscher klingende Begriff „Kredit“ verwendet, weil er einen Anschein von nobler Gesinnung erweckt (man gibt dem Kreditnehmer Kredit, damit man ihn „unterstützt“).
Geldkrise
Eine finanzielle Absicherung bzw. Mindestreserve ist unerläßlich, um frei atmen zu können und sich bei Änderungen z.B. der Arbeitssituation nicht in Abhängigkeit begeben zu müssen. In Hinblick auf die aktuelle Geldkrise und den damit verbundenen Wertverlust des Geldes, wie wir es kennen, ist es zudem wichtig, schuldenfrei zu sein, um gegenüber Banken etc. keine Verpflichtungen zu haben. Außerdem muß der Wert hinter dem Geld wieder ein echter werden, um dem Wertverlust und der drohenden eigenen Armut entgegenzuwirken. Das kann entweder durch die schrittweise Umwandlung des Geldes in Gold, Silber und andere werthaltige Güter oder durch Investitionen in persönliche Veränderungen geschehen.
Das Anhäufen von Geld
Horten bzw. das Anhäufen von Geld muß im Einzelfall genau betrachtet werden: Es kann sich um sinnvolle Alters- und Krisenvorsorge handeln oder um einen Ausdruck von Lebensangst. Gehortetes Vermögen, mit dem man sich identifiziert, kann aus einem Drang nach Sicherheit und Kontrolle zustandekommen, während zugleich die Offenheit gegenüber Veränderungen und flexiblem Sich-Einstellen auf Lebenserfordernisse immer mehr abnimmt1).
— Christian Häusler 26.8.2009 21:53
— Gerd-Lothar Reschke 6.9.2009 11:44 (Kritische Anmerkungen zu „Kredit“)
— Gerd-Lothar Reschke 25.11.2017 14:40 (Horten)
— Gerd-Lothar Reschke 14.12.2018 17:29 (einkopiert)